
304 Seiten | Einzelband | 02.05.2019 | Faber and Faber | 8,99⏠| Hier kaufen Â
Anzeige, da Nennung
Inhalt
Connell and Marianne grow up in the same small town in the west of Ireland, but the similarities end there. In school, Connell is popular and well-liked, while Marianne is a loner. But when the two strike up a conversation – awkward but electrifying – something life-changing begins. Normal People is a story of mutual fascination, friendship and love. It takes us from that first conversation to the years beyond, in the company of two people who try to stay apart but find they can’t.
Erster Satz
Marianne answers the door when Connell rings the bell.
Meine Meinung
Nachdem ich „GesprĂ€che mit Freunden“ von der Autorin regelrecht verschlungen habe, habe ich mir gleich auch den anderen Roman von ihr gekauft und das gleiche Erlebnis erwartet.
Marianne und Connell besuchen die gleiche Schulen und kommen in Kontakt, da seine Mutter fĂŒr ihre Familie arbeitet. Mehr verbindet die beiden allerdings nicht. WĂ€hrend er sehr gut in der Schule ist, gleichzeitig aber auch viele Freundschaften pflegt, ist Marianne eher die EinzelgĂ€ngerin, die zu niemandem passen zu scheint. Doch als Connell seine Mutter von der Arbeit abholen möchte, kommt er mit Marianne ins GesprĂ€ch, woraus sich immer mehr entwickeln wird.
Marianne ist schwer einzuschĂ€tzen. Sie kĂŒmmert sich kaum um das, was andere von ihr denken und ist eher eine Eigenbrödlerin, die kaum Emotionen zulĂ€sst. Nach und nach lernt man immer mehr ĂŒber ihre Familie und Vergangenheit kennen, was ihren Charakter immer runder wirken lĂ€sst. Doch wirklich greifbar war sie fĂŒr mich bis zum Ende nicht.
Genauso erging es mir mit Connell, ich habe keinerlei Verbindungen zu ihm und eigentlich war er mir auch ziemlich egal. WĂ€hrend Marianne noch einen gewissen Reiz dargestellt hat und mich doch immer wieder faszinieren konnte, hat er mich keineswegs interessiert.
Die Handlung war von der Grundart Ă€hnlich wie die von „GesprĂ€che mit Freunden“. Es geht mehr um die Charakter und ihre so normalen Leben, als um aufregende und dramatische Geschichten.
Es geht um zwei Studenten, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein können und doch immer wieder voneinander angezogen werden. Es geht darum, wie sie versuchen, voneinander loszukommen und immer wieder zueinander finden. Es geht um Freundschaften, Liebe, Beziehungen, Familie. Aber auch um psychische Krankheiten, Stress, Verluste und (emotionalen) Missbrauch. Die Themen tauchen hÀufig so plötzlich auf, dass sie kaum gegenwÀrtig wurden und ineinander verschwammen.
Das ist teilweise auch der Schreibart geschuldet. Es wurde abwechselnd aus Mariannes und Connord Sicht in der Er-/Sie-Form geschrieben, ohne dass die Wechsel wirklich markiert wurden. WĂ€hrend ich auf den ersten Seiten noch dachte, einen allwissenden ErzĂ€hler zu haben, habe ich noch mit den fehlenden AnfĂŒhrungszeichen gekĂ€mpft. Genau, die Autorin verzichtet das gesamte Buch ĂŒber auf AnfĂŒhrungszeichen! WĂ€hrend mich genau das ihrem anderen Roman nicht gestört hat, war es hier umso verwirrender. Hinzu kommen die zahlreichen ZeitsprĂŒnge, die in unregelmĂ€Ăigen SprĂŒngen stattfanden. Teilweise wurden ein paar Wochen ĂŒbersprungen, manchmal ein paar Monate. Das hatte zur Folge, dass ich mich niemals an eine Situation gewöhnen konnte. Sobald ich mich in die aktuelle Szenerie eingefĂŒgt habe, wurde schon wieder 6 Wochen weiter gesprungen. Das lĂ€sst natĂŒrlich wahnsinnig viel Interpretation zu, meiner Meinung nach passt es zum Beispiel ganz gut zu dem unbestĂ€ndigen Leben der Protagonisten. Doch zu meinem LesevergnĂŒgen hat es ĂŒberhaupt nicht gepasst.
Fazit
Leider eine groĂe EnttĂ€uschung, besonders im Vergleich zu „GesprĂ€che mit Freunden“. Es war sehr wirr, ohne roten Faden und drehte sich die ganze Zeit im Kreis. Ich kann es leider nicht empfehlen.

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