Da ich von Anfang an wusste, dass Julien transsexuell ist, habe ich sehr auf Hinweise im Vorfeld darauf geachtet. Ich muss sagen, dass man es sich an einigen Stellen eventuell hätte denken können, doch hätte ich damit nicht gerechnet, hätte ich es nicht gemerkt. Dass Micah bei seinen Narben sofort an einen Autounfall gedacht hat, bei dem seine Schwester gestorben sein muss, fand ich absolut seltsam. Sie hat so fest an diese spezifische Geschichte geglaubt, obwohl es dafür doch eigentlich keinen Hinweis gibt? Dass Micahs Bruder, Adrian, schwul ist und von seinen Eltern raus geworfen wurde, habe ich als guten Zusatz der lgbtq+-Handlung. Da Juliens Transsexualität zuvor ja nicht bekannt war, hat Adrians Geschichte schon vorher zeigen können, mit was man an dieser Stelle zu kämpfen hat, homophobe Eltern und Freunde, Vorurteile, Beleidigungen, Verletzungen etc. An Adrian sieht man also, wie schwer es ist, sich zu outen und was daraufhin folgen kann und warum Julien eventuell nicht so offen mit seiner Vergangenheit umgeht. Gleichzeitig zeigt es auch schon Micahs Einstellung gegenüber der lgbtq-Community, was mir auch sehr gut gefallen hat.

Ich bin mit zudem einfach nicht sicher, was ich Juliens Outing halten soll, obwohl ich in dem Bereich auch keine Erfahrungen habe und auch nicht denke, dass es ein Richtig oder Falsch in diesem Fall gibt. Ich hatte mir aber gewünscht, dass das Ganze etwas mehr thematisiert wird, damit es auch eine aufklärende Funktion erfüllt.