369 Seiten | Einzelband | „Wintergirls“ (Original) | Roman | 01.04.2012 | Ravensburger Buchverlag | 8,99€ | Hier kaufen
Inhalt
In der Silvesternacht leisten die beiden Freundinnen Lia und Cassie einen heiligen Schwur: Sie wollen alles dafür tun, die dünnsten Mädchen der Schule zu sein. Nun ist Cassie tot und für Lia bricht eine Welt zusammen. Doch die Stimmen in ihrem Kopf werden immer lauter. Sie befehlen ihr zu hungern und Lia gehorcht – in ihrem einsamen Kampf gegen sich selbst, ihre Eltern und ihre tote Freundin, die in der Welt der Wintermädchen auf sie wartet.
Erster Satz
Und dann sagt sie es mir, Wörter und Cranberrymuffin krümeln aus ihrem Mund, die Kommas fallen ihr in den Kaffee.
Meine Meinung
Lias ehemalig beste Freundin ist tot und Lia gibt sich die Schuld daran. Wäre sie doch nur ans Telefon gegangen, als Cassie nach Monaten Funkstille endlich angerufen hat. Doch während Cassie nicht mehr auf dieser Welt ist, kämpft Lia weiterhin mit ihrem Leben, mit ihrer Krankheit, mit ihrer Familie, mit den Ärzten und sie ist kurz davor, aufzugeben.
Lia ist krank, sie ist magersüchtig, war auch schon in Kliniken, aber kann einfach nicht aufhören, nichts zu essen. Jede Kalorie ist gezählt und auch als ihre beste Freundin, mit der sie sich gemeinsam in die Krankheit geritten hat, stirbt, bekommt sie ihren Körper nicht unter Kontrolle. Sie hat sich zurück gezogen, keine Freunde mehr, keine wirklichen Hobbies und keine Lebensenergie.
Trotz allem, habe ich mich mit ihr anfreunden können. Ihr Charakter war authentisch und real, es kam mir vor als würde ich ihr Tagebuch lesen und nicht die Geschichte einer fiktionalen Figur.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Geschehen ist in der Ich-Form aus Lias Sicht verfasst worden. Andersons Schreibstil ist anders als andere, er ist fast schon ein wenig poetisch. Geprägt durch viele Gedankenmonologe der Protagonistin und durchgestrichene Sätze, auf die das genaue Gegenteil der vorherigen Aussage folgt, was die Unentschlossenheit von Lia super verdeutlicht.
Die Handlung an sich hat mir auch sehr gut gefallen, der Leser begleitet Lia nicht von Anfang an ihrer Magersucht, sondern erst ab einem Zeitpunkt, an dem sie schon mitten drin steckt und selbst die Hoffnung auf Heilung schon aufgibt.
Mehr kann ich gar nicht so genau sagen, ohne zu spoilern. Aber ich kann so viel sagen, dass es mir alles sehr gut gefallen hat, es war alles sehr stimmig.
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Ich hatte anfangs gedacht, dass Cassie Selbstmord begangen hätte und ich glaube, so sollte es auch zunächst aussehen. Ich fand es gut, dass der Leser gemeinsam mit Lia erst im Verlauf des Buches erfahren hat, dass Cassie an ihrer Bulemie gestorben ist.
Die Idee von Cassies „Geist“ als Unterbewusstsein von Lia hat mir sehr gut gefallen. Wie sie anfangs versucht, Lia mit in den Tod zu ziehen und ihr immer wieder Schuld gibt, ihr aber verzeiht und ihr hilft, als Lia sich entscheidet, gegen den Tod und ihre Krankheit anzukämpfen. Auch das Ende war meiner Meinung nach gut gewählt. Ich habe ehrlich gesagt damit gerechnet, dass Lia es nicht schafft, fand es so aber ziemlich gut. Dass sie dem Tod erst wirklich nah kommen musste, bis sie es schafft, ihr Leben anders leben zu wollen. Auch das doch noch relativ offene Ende hat mir gefallen, es gibt keine Blitzheilung und Lia und ihre Mutter gehen zusammen Burger essen oder so was. Es war einfach, wie schon vorher gesagt, super authentisch und real.
Fazit
Ein Buch, das schon zu lange auf meiner Wunschliste stand und mich letztendlich wirklich begeistern konnte. Das Thema Magersucht wurde nicht verhätschelt, sondern so hart und schrecklich, wie es nun mal ist, dargestellt. Die Protagonistin wirkte mir gegenüber sehr authentisch, sowie der Verlauf ihrer Krankheit und und und. Die Handlung hat mich sehr fesseln und mitnehmen können. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall jedem, der sich mit diesem Thema befassen möchte, empfehlen.
Ausgezeichnet
Liebst, Lara
Tags : Rezension
In Rezension
Anna says
Du klingst ja richtig begeistert! Das Buch steht bei mir schon seit Ewigkeiten rum. Ich sollte es dringend lesen. 🙂
Liebe Grüße,
Anna
LaraAntonia says
Lies es auf jeden Fall! 🙂