Übersetzt von: Katarina Ganslandt | 368 Seiten | Einzelband | 13.03.2020 | readbold/ dtv Verlag | 14,90€ | Hier kaufen
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Inhalt
Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf den Tod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.
Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches …
Erster Satz
Erst hörte ich das Geräusch seines berstenden Schädels, dann spritzt mir sein Blut entgegen.
Meine Meinung
Von Colleen Hoover verschlinge ich gerne jedes Buch, ohne auch nur den Klappentext zu lesen. Hier hat mich das, wunderschöne, aber doch sehr vom original abweichende Cover, so verwundert, dass ich doch einen Blick auf die Inhaltsbeschreibung geworfen habe. Es klang nach einem typischen Buch der Autorin, doch ich kann bereits sagen, dass es absolut anders ist.
Lowen ist eine schüchterne und zurückhaltende Autorin, die lieber nur schreibt, als groß rauszukommen und auf zahlreiche Events zu gehen. Dass sie nun das Angebot bekommt, die beliebte Thriller-Reihe von Verity Crawford zu beenden, ehrt sie, doch ist sie unsicher. Werden die Leser das überhaupt mögen? Kann sie überhaupt gut schreiben? Und warum ausgerechnet sie? Als sie schließlich einwilligt, ist klar, dass sie ihre eigene Vergangenheit geheimhalten wird, während sie plötzlich auf Veritys Vergangenheit stößt.
Jeremy ist seit Jahren mit Verity verheiratet, die nun nach einem Autounfall ein Pflegefall ist. Die beiden hatten drei Kinder, von denen das Zwillingspaar kurz aufeinander verstorben war, was die Familie scheinbar auseinander riss.
Alle Charaktere sind absolut faszinierend und wohl durchdacht geschrieben worden. Ich kann kaum sagen, dass sie mir sympathisch oder unsympathisch sind, denn alle haben mich auf unterschiedlichste Arten und Weisen berührt. Jeder Charakter ist ständig in meiner Sympathie gestiegen und gefallen, was sie nur noch interessanter gemacht hat.
Geschrieben ist das Ganze zunächst in der Ich-Form aus Lowens Perspektive, die die Gegenwart wiederspiegelt. Im Gegensatz dazu steht das von Lowen gefundene Tagebuch von Verity, welches in der Ich-Form die Vergangenheit ihres Lebens darstellt. Beides war natürlich wunderschön geschrieben, wie ich es von Colleen Hoover nicht anders kenne.
Die Handlung jedoch ist überhaupt nicht so, wie ich es erwartet habe. Sie ist weitaus düsterer, als ich es gewohnt bin; spannend, mitreißend, überraschend und schrecklich. Wer hier einen herzzerreißenden Liebesroman erwartet, liest definitiv das falsche Buch.
Wie im Klappentext bereits erwähnt, findet Lowen Veritys Tagebuch und das offenbart schreckliche Gedanken, Gefühle und Erlebnisse der gefeierten Autorin, die mir regelmäßig vor Schreck den Mund offen stehen lassen haben. Nachdem ich gemerkt habe, in welche Richtung dieses Buch geht und dass es keineswegs eine freundlich-emotionale Liebesstory ist, war ich wie gebannt und gefesselt. Ich habe mitgefiebert, hatte Herzrasen und war angewidert und fasziniert zugleich.
Ich konnte das Buch nicht beiseite legen und es hat mich doch immer wieder überrascht. Es ist ganz klar nicht so gekommen, wie ich es erwartet hatte und besonders das Ende hat mich noch schockierter und sprachloser zurück gelassen, als ich es irgendwie hätte erwarten können. Ich schätze, ich hätte auf den letzten Seiten zahlreiche Tränen verdrücken können, wäre ich nicht zu sprachlos gewesen.
Ich hätte das Buch niemals aus der Hand gelegt, doch war ich so sprachlos, dass ich über Nacht eine Pause einlegen musste.
Gleichzeitig hat Colleen Hoover all dies in einer schockierend ehrlichen und harten Sprache geschrieben, die schon am ersten Satz des Buch zum Vorschein kommt. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und schonungslos beschrieben, was geschieht. Es war verstörend und schockierend, hat mir aber in dieser Handlung sehr gut gefallen.
Was ich zuletzt aber noch anmerken muss, ist das Cover. Das passt meiner Meinung nach überhaupt nicht zum Inhalt und vermittelt sogar ein ganz falsches Bild davon. Wie gesagt handelt es sich hier nun wirklich um keinen Liebesroman, den man bei dem hübschen und idyllischen Cover hätte erwarten können.
Fazit
Eine schockierende und verstörende Geschichte, die meine gesamte Aufmerksamkeit mehrerer Stunden auf sich ziehen konnte, ohne dass ich das Buch aus der Hand legen wollte. Es ist düster, überraschend und schonungslos, gleichzeitig aber fesselnd und faszinierend. Die Autorin hat das ganze wahnsinnig gut geschrieben, sodass ich regelmäßig Gänsehaut bekommen habe und das Buch mit einem schockierten Gesichtsausdruck zur Seite gelegt habe. Das Buch ist wirklich nichts für pure Romantiker, doch für jeden, der Spannung und schonungslose Beschreibungen mag. Ein absolutes Jahreshighlight!
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